Mehr als 80 % der PPI-Patienten übertherapiert – mit Alginat raus aus der PPI-Dauertherapie
- Praxis-Strandallee
- 9. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Die aktuelle Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) empfiehlt eine PPI(Protonenpumpenhemmer)-Behandlungsdauer von 4-8 Wochen(2), doch einer aktuellen Analyse zufolge werden 80 % der Refluxpatienten in Deutschland übertherapiert(1) – und das obwohl mit Alginaten, Antazida oder H2-Blockern wirksame, leitlinienkonforme Alternativen zur Verfügung stehen.

Häufig werden PPI (z. Bsp. Omeprazol, Pantoprazol, Esomeprazol, Rabeprazol) länger als eigentlich erforderlich verwendet. Auch ein Dauergebrauch von PPI ist nicht selten, obwohl sie dafür nicht zugelassen sind.
Bei typischen Refluxbeschwerden ohne Risikofaktoren steht die Symptomkontrolle als alleiniges Therapieziel im Fokus der aktuellen S2k-Leitlinie – diese Gruppe macht ca. 90 % der Reflux-Patienten aus. Hier eignet sich Alginat laut den Experten ebenso wie PPI für die probatorische Symptomkontrolle und stellt bei aus Patientensicht genügender Symptomkontrolle hier eine gleichwertige Alternative zu PPI dar. Eine nicht (mehr) notwendige PPI-Therapie soll ausdrücklich beendet werden, d. h. es soll ein Auslassversuch erfolgen, welcher durch Alginat unterstützt werden kann.(2) So konnten in einer Studie 3 von 4 Patienten PPI nach 12 Monaten mit GAVISCON erfolgreich absetzen.(3)
Protonenpumpenhemmer
Protonenpumpenhemmer (PPIs), auch Säureblocker genannt, sind Medikamente, die die Magensäureproduktion reduzieren, indem sie die "Protonenpumpe" in den Belegzellen des Magens hemmen. Sie werden bei Sodbrennen, Reflux und Magengeschwüren eingesetzt.
Mögliche Nebenwirkungen:
Gastrointestinale Beschwerden (bis zu 10 %): Diarrhö, Bauchschmerz, Völlegefühl
Schwindel
Kopfschmerzen
Hypomagnesiämie (sehr selten bei Anwendung > 3 Monate)
Exantheme
Osteoporose bei langfristiger Gabe (gestörte Calciumresorption)
sehr selten akute tubulointerstitielle Nephritis (TIN)
evtl. erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus Typ 2
Bei Untersuchung der drei am häufigsten verordneten PPI ergab sich für Omeprazol und Pantoprazol ein in vergleichbarem Maß und bei Esomeprazol ein etwas stärker erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Demenz
Alginat ist herkömmlichen Antazida überlegen
Antazida neutralisieren lediglich die Magensäure. Alginat hingegen, wie im Produkt-Portfolio von GAVISCON, kann die Anzahl der Refluxereignisse klinisch nachgewiesen erfolgreich reduzieren. Auch konnten länger anhaltende symptomfreie Perioden durch Alginat festgestellt werden.(3-5) Für die bestmögliche Wirksamkeit spielt die genaue Formulierung eine Rolle. Im Vergleich zu anderen Alginat-Produkten enthält GAVISCON einen signifikant höheren Anteil an Alginat und bildet somit eine wirksame Alginat-Schutzbarriere bei Refluxsymptomen. Denn: Einen maßgeblichen Anteil zur effektiven Symptomlinderung trägt die Umwandlung von Alginat in Alginsäure bei.(5)
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten von GAVISCON
GAVISCON ist das einzige Alginatprodukt mit einer Arzneimittelzulassung in Deutschland und ein Großteil der in der Leitlinie zitierten Studien zur Wirksamkeit von Alginaten bei Reflux wurden mit GAVISCON durchgeführt. Laut DGVS-Leitlinie sind Alginate zur probatorischen Symptomkontrolle bei Patienten ohne Alarmsymptome geeignet und können bei nächtlichen Säuredurchbrüchen auch unmittelbar vor dem Schlafengehen sowie bei Bedarf nach dem Essen eingenommen werden. Zudem wird eine Anwendung als Add-on bei unzureichendem Ansprechen unter PPI empfohlen.(2)
Referenzen
1. Plehhova et al, Journal of Primary Care & Community Health, 2023;14:1-9
2. Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS; Hrsg.). S2k-Leitlinie: Gastroösophageale Refluxkrankheit, AWMF Register Nr. 021-013, März 2023,https://www.dgvs.de/wp-content/uploads/2023/03/LL-Reflux_Leitlinie_final_13.03.23.pdf (zuletzt aufgerufen 15.03.2023).
3. Mandel et al. Aliment Pharmacol Ther. 2000 Jun;14(6):669-90.
4. Sweis R et al. Alimentary Pharmacology & Therapeutics 2013;37:1093–102.
5. Dettmar et al. Drug Dev Ind Pharm 2018 Jan;44(1):30-39.
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