Leben mit Demenz - Tipps und Unterstützung für Patienten & Angehörige
- Praxis-Strandallee
- 25. Feb.
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Apr.
Demenz ist eine komplexe Erkrankung, die nicht nur das Gedächtnis, sondern auch das tägliche Leben und die Beziehungen zu anderen Menschen beeinflussen kann. Wenn Sie oder jemand, den Sie lieben, mit Demenz leben, kann es hilfreich sein, einige Strategien und Tipps zu kennen, um den Alltag zu erleichtern und die Lebensqualität zu verbessern.
In diesem Blogbeitrag möchten wir einige wichtige Aspekte beleuchten, die Ihnen helfen können, besser mit der Erkrankung umzugehen.
1. Verstehen Sie die Krankheit
- Informieren Sie sich über Demenz und ihre verschiedenen Formen (z. B. Alzheimer, vaskuläre Demenz). Wissen über die Symptome und den Verlauf kann helfen, besser nachvollziehen zu können, was der Patient durchlebt.
- Akzeptieren Sie Veränderungen: Die Erkrankung wird im Laufe der Zeit fortschreiten und Veränderungen im Verhalten und in den Fähigkeiten des Patienten hervorrufen.
2. Kommunikation
- Einfach und klar: Verwenden Sie einfache Sätze und klare Fragen. Vermeiden Sie komplexe Informationen, die verwirrend sein könnten.
- Geduld haben: Geben Sie dem Patienten Zeit, um zu antworten und seine Gedanken zu formulieren. Unterbrechen Sie nicht, wenn er Schwierigkeiten hat, sich auszudrücken.
- Nonverbale Kommunikation: Achten Sie auf Körpersprache und Mimik. Oft können diese mehr ausdrücken als Worte.
3. Alltagsgestaltung
- Routinen schaffen: Eine klare Tagesstruktur kann helfen, Verwirrung und Angst zu reduzieren. Versuchen Sie, einen regelmäßigen Tagesablauf zu etablieren, der feste Zeiten für Mahlzeiten, Aktivitäten und Ruhephasen beinhaltet. Dies gibt Ihnen Sicherheit und hilft, den Tag vorhersehbarer zu gestalten.
- Aktiv bleiben: Fördern Sie körperliche und geistige Aktivitäten, die dem Patienten Freude bereiten. Das können einfache Dinge sein wie Malen, Musikhören, Gartenarbeit oder Spaziergänge in der Natur.
- Anpassungen im Wohnraum: Gestalten Sie die Umgebung sicher und übersichtlich. Entfernen Sie Stolperfallen und kennzeichnen Sie wichtige Bereiche (z. B. Badezimmer, Küche).
4. Emotionale Unterstützung
- Zuhören und Verständnis zeigen: Lassen Sie den Patienten wissen, dass Sie für ihn da sind. Oft hilft es, einfach zuzuhören, ohne sofort Lösungen anzubieten.
- Geduld mit sich selbst haben: Es ist normal, frustriert oder traurig zu sein. Lassen Sie sich Zeit, um Ihre eigenen Gefühle zu verarbeiten.
5. Selbstfürsorge
- Selbstfürsorge nicht vernachlässigen: Wenn Sie sich um jemanden mit Demenz kümmern, ist es leicht, die eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen. Achten Sie darauf, sich regelmäßig Zeit für sich selbst zu nehmen. Ob es sich um einen kurzen Spaziergang, das Lesen eines Buches oder das Ausüben eines Hobbys handelt – Selbstfürsorge ist entscheidend, um Ihre eigene Gesundheit und Ihr Wohlbefinden zu erhalten.
- Unterstützung suchen: Es ist wichtig, sich nicht allein zu fühlen. Suchen Sie Unterstützung bei Angehörigen, Freunden oder Selbsthilfegruppen. Der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen machen, kann sehr hilfreich sein. Es gibt auch viele Organisationen und Ressourcen, die Unterstützung und Informationen für Menschen mit Demenz und deren Familien anbieten
6. Professionelle Hilfe
- Ärztliche Begleitung: Halten Sie regelmäßige Termine bei Fachärzten ein, um den Gesundheitszustand des Patienten zu überwachen und gegebenenfalls Therapien anzupassen.
- Pflegedienste in Anspruch nehmen: Wenn die Pflege zu belastend wird, ziehen Sie in Betracht, professionelle Pflegekräfte oder Tagespflegeeinrichtungen in Anspruch zu nehmen.
7. Rechtliche und finanzielle Aspekte
- Vorsorge treffen: Klären Sie frühzeitig rechtliche Angelegenheiten, wie eine Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung. So können die Wünsche des Patienten auch in späteren Stadien respektiert werden.
- Finanzielle Unterstützung: Informieren Sie sich über mögliche finanzielle Hilfen oder Unterstützungsangebote, die Ihnen und dem Patienten zustehen.
Fazit
Die Betreuung eines Demenz-Patienten kann emotional und physisch sehr herausfordernd sein. Mit Geduld, Verständnis und einer guten Organisation können Sie jedoch sowohl die Lebensqualität des Patienten als auch Ihre eigene verbessern. Denken Sie daran, dass es wichtig ist, auch auf sich selbst zu achten und Hilfe zu suchen, wenn Sie sie benötigen.
Kontakte, Beratung, Tagespflege
1. Alzheimer Gesellschaft Lübeck und Umgebung Selbsthilfe Demenz e.V.
Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, demenziell veränderte Menschen und ihre pflegenden Angehörigen zu beraten und zu begleiten. Ebenso unterstützen Sie alle Menschen, die sich der Betreuung und Pflege von demenziell veränderten Menschen widmen.
Von Montag bis Freitag werden demenziell veränderte Menschen aller Pflegegrade betreut. Pflegekräfte – unterstützt von Therapeuten, Präsenzkräften, Praktikanten und ehrenamtlichen Helfern – gestalten mit den „Gästen” den Tag. Wir leben einen gemeinsamen Alltag, in dem sich das Umfeld soweit wie möglich an der Lebenswelt unserer Gäste orientiert. Wir fördern durch gemeinsames „TUN” die noch vorhandenen Ressourcen, ohne zu überfordern.
Kontakt: Villa Humanitas – Bad Schwartau, Schillerstr. 3, Tel.: 0451-8818303
2. Tagespflege WH Care Sereetz GmbH
Gemeinsam durch den Tag. Die Tagespflege, auch als Tagesbetreuung oder teilstationäre Pflege bekannt, ist eine Form der Betreuung und Pflege von älteren Menschen oder Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die in der Regel nicht in einem Pflegeheim oder einer Langzeitpflegeeinrichtung leben. Die Tagespflege ist eine wichtige Einrichtung, die dazu beiträgt, die Lebensqualität von älteren Menschen und Menschen mit Pflegebedarf zu verbessern, während gleichzeitig ihre Angehörigen entlastet werden. Sie ermöglicht es den betreuten Personen, in ihrer eigenen häuslichen Umgebung zu bleiben, und bietet gleich-zeitig eine Tagesstruktur und soziale Interaktion, die ihren Bedürfnissen gerecht wird.
Kontakt: Tagespflege WH Care Sereetz GmbH, Tagespflege Lebensoase, Jägerwisch 6, 23611 Sereetz. Tel.: 0451 - 929 60 169
3. Eutiner Demenz Forum c/o St. Elisabeth Krankenhau Eutin
Als christlich geprägtes Krankenhaus wissen wir um unseren christlich-gesellschaftlichen Auftrag, Hilfestellung auch „außerhalb” der eigenen Betriebsamkeit zu bieten. So haben wir 2009 gemeinsam mit zwei Kooperationspartnern – dem DRK Kreisverband Ostholstein e.V. und dem Therapiezentrum Eutin GmbH – das Eutiner Demenz Forum ins Leben gerufen.
Das Eutiner Demenz Forum hat das Ziel, den Menschen vor allem in unserer Region einen Anlaufpunkt und verlässliche Ansprechpartner bei allen Fragen rund um das Thema Demenz zu bieten. Darüber hinaus finden regelmäßig öffentliche Informationsveranstaltungen statt, zu denen wir die unterschiedlichsten Referenten aus dem Fach einladen. Neben dem Hören von Vorträgen haben Sir als Besucher hier auch die Möglichkeit, Ihre Fragen zu stellen und Antworten zu bekommen. Als Ansprechpartnerin im Sankt Elisabeth Krankenhaus Eutin, Plöner Str. 42, 23701 Eutin steht Ihnen unsere Demenzkoordinatorin, Frau Kalthegener, zur Verfügung: Telefon 04521 802-121 oder per Mail kalthegener@sek-eutin.de
4. Pflegestützpunkte in Schleswig-Holstein
Pflegestützpunkte sind neutrale Beratungsstellen, die es inzwischen in fast allen Kreisen und kreisfreien Städten in Schleswig-Holstein gibt. Die Mitarbeiter der Pflegestützpunkte informieren Sie zur Auswahl und zum Antrag von Sozialleistungen und anderen Hilfsangeboten. Sie beraten Sie zu den für Sie in Frage kommenden Hilfs- und Unterstützungsangeboten und helfen Ihnen bei der Organisation der benötigten Leistungen.
Sie können sich persönlich im Pflegestützpunkt beraten lassen oder auch einfach dort anrufen. Die Mitarbeiterinnen kommen auch zu Ihnen nach Hause.
Kontakt in Bad Schwartau (Beratung im Rathaus)
Zimmer: 3. (OG) Zimmer 302Markt 1523611 Bad Schwartau.
Telefon: 0451 20001234
Sprechzeiten:
Montag bis Donnerstag: 9.00 bis 12.00 Uhr
Montag: 15.00 bis 17.00 Uhr
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